Programm

Bild: Birgit Bode

Memorial Andrea Pancur

  • Do
  • 26.10
  • 20.00h

Wie viele von Euch bereits wissen, ist Andrea Pancur am 16.8.23 überraschend an einem Gehirnaneurysma verstorben. Wir wollen unsere Kollegin gebührend verabschieden.

Es wird sessionartige Teile geben, einfach mitspielen oder mitsingen ist ebenso willkommen.Wer etwas beitragen will, ca. 15min, ob Musik, Wort, Bild, Film etc.

MELDET EUCH GERNE: titus.waldenfels@gmail.com
oder per Whatsapp: +49 1729477191

Die Veranstaltung ist öffentlich
keine Anmeldung - kein Eintritt

Es gelten die aktuellen Hygiene-Regeln des Kulturzentrums.


Zum Tod von Andrea Pancur

ORF
SPIELRÄUME

Ned No Amoi. Abschied von Andrea Pancur
Musik aus allen Richtungen mit Mirjam Jessa. Musikerin, Schauspielerin, Aktivistin - "Mentsh". Zum plötzlichen Ableben der bayrischen Alpen-Klezmer-Erfinderin Andrea Pancur

Der Schock sitzt tief bei allen, die sie gekannt haben. Als sich letzten Freitag die Nachricht von ihrem völlig unerwarteten Tod verbreitete, konnten und wollten es viele nicht glauben. Sie wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden, die genauen Umstände sind noch unklar. Andrea Pancur wurde nur 54 Jahre alt.

In den Spielräumen war sie zuletzt mit ihrem Album "Weihnukka" zu Gast, davor mit ihrem Projekt "Alpen Klezmer" zusammen mit dem lettischen Multiinstrumentalisten Ilya Shneyveys. Aber Andrea Pancurs Engagement ging weit über die eigenen musikalischen Projekte hinaus. Die oft als quirlig beschriebene Münchnerin mit slowenischen Wurzeln war auch Veranstalterin, Chorleiterin, Netzwerkerin - so rief sie zusammen mit anderen das "International Network Meeting For Women And Non Binary People In Yiddish Culture" ins Leben. Häufig veranstaltete sie Benefizkonzerte, um den Erlös in- und ausländischen NGOs zu spenden, die sich für Flüchtende einsetzen.

Ihr musikalisches Erweckungserlebnis erfuhr sie als Jugendliche bei einem Konzert mit der israelischen Folksängerin und Komponistin Chava Alberstein, danach - so Andrea Pancur - wäre sie erstickt, wenn sie nicht jiddische Lieder gesungen hätte. 1994 gründete sie ihre Band Massel-Tov, die zwei Nominierungen für den Weltmusik-Preis RUTH errang, das Album "Shtile Trit" landete auf der Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik.

Die Idee, bayrische und jiddische Musik miteinander zu verbinden, entstand bereits 2010, doch die Suche nach musikalischen Mitstreiter:innen gestaltete sich schwieriger als erwartet. Bis Pancur durch Zufall bei einem Festival Ilya Shneyveys begegnete und mit ihm das erfolgreiche Alpen-Klezmer-Projekt gründete, das mit dem Hauptpreis der Jury beim renommierten Rudolstadt-Festival ausgezeichnet wurde, dem größten Folk-Roots-Weltmusik-Festival Deutschlands.

Alle Tätigkeiten und Engagements von Andrea Pancur eint die Suche nach Verbundenheit, danach, das Gemeinsame auch dort zu finden, wo andere nur das Trennende wahrnehmen, das Verbindende über Gegensätze zu stellen. Sie war das, was man in ihrem geliebten Jiddisch mit "a mentsh" bezeichnet und als solcher wird sie fehlen, mehr als Worte das auch nur annähernd ausdrücken können.

"Ned no amoi "Pfiat di" sagn, ned no amoi neie Hufe aufschlagn, ned no amoi an Freind valian, ned no amoi an Kranz vazian. Spui für mi, spui no amoi für mi, weil nur du spüst so schee, i hea so gean hie. Du hast gsagt, du magst mi ned traurig sehn, also bin i stark für di - des kost mi fast as Lebn."


BR Klassik
IHR HERZ SCHLUG FÜR DAS JIDDISCHE
von Susanne Schmerda

Sie hatte die umwerfende Idee, alpenländische und jiddische Volksmusik miteinander zu verbinden: Mit Alpen Klezmer hat Andrea Pancur die internationale Musikszene aufgemischt. Nun ist die Sängerin völlig überraschend im Alter von nur 54 Jahren in ihrer Heimatstadt München gestorben.

"Eigentlich bin ich als Sängerin auf jiddische Musik spezialisiert, aber in den letzten Jahren wuchs in mir der Wunsch, mich auch mit meinen bayerischen Wurzeln musikalisch zu befassen", erklärte die Alpen Klezmer-Erfinderin ihre Neugier und Spurensuche. Akribische Recherchen in Archiven und Bibliotheken folgten, 2012 erschien das Album "Alpen Klezmer". Da war die studierte Anglistin und Historikerin Andrea Pancur längst in der internationalen Klezmerszene etabliert, als Musikerin und Veranstalterin, durch Bands wie Massel-Tov oder das Festival Yiddish Summer Weimar.

ANDREA PANCURS EIGENES GENRE: DIE JIDDISCHE JODELPARTY

Mit ihrem Ansatz, alpenländische und jiddische Musiktraditionen zu einer spannenden, nie dagewesenen Mischung zu vereinen, begründete Andrea Pancur nicht weniger als ein neues Genre: mit Fantasie, Seele, Witz und Humor. Und diese "Jiddische Jodelparty", wie sie es nannte, ist keineswegs abwegig. Denn es gibt Lieder, die sowohl in der jiddischen wie auch in der bayerischen Tradition vorkommen. Bestes Beispiel ist das berühmte Volkslied "Drunten in der grünen Au", das im Bayerischen in Dur gesungen wird, im Jiddischen in Moll. So einfach kann es sein, Gegensätze zu verbinden. Für ihr Projekt "Alpen Klezmer" erhielt Andrea Pancur 2012 den Volkskulturpreis der Landeshauptstadt München und 2014 den Weltmusikpreis RUTH beim Rudolstadt Festival.

WICHTIGE VERTRETERIN DER JIDDISCHEN KULTUR IN DEUTSCHLAND

Am 16. Januar 1969 in München geboren, entdeckte Andrea Pancur ihre Liebe zum Jiddischen als Jugendliche bei einem Konzert der israelischen Folksängerin und Komponistin Chava Alberstein. Sie studierte neben Anglistik und Geschichte auch Jiddisch, war als Stadtführerin für das jüdische Leben in ihrer Heimatstadt unterwegs – und machte sich schnell einen Namen in der internationalen Klezmerszene. Denn sie war eine der wenigen deutschen nichtjüdischen Sängerinnen, die Jiddisch von der Pike auf gelernt hatte, es richtig singen und sprechen konnte. Sie trat gemeinsam auf mit Klezmerstars wie Laurin Sklemberg, Daniel Kahn, Guy Schalom und dem lettisch-jüdischen Akkordeonisten Ilya Shneyveys, ihrem Wegbegleiter, von dem auch viele Arrangements für "Alpen Klezmer" stammen. Und mit Größen der bayerischen Musikszene wie Stofferl Well, Geigerin Evi Heigl und Bassist Alex Haas. Die Tageszeitung "Der Neue Tag" nannte sie die "wichtigste Vertreterin der jiddischen Kultur in Deutschland".

Wir ziehen weiter und weiter der Sehnsucht nach, die die Richtung, aber nie ein Ziel vorgibt.
ANDREA PANCUR ALS GROSSE BRÜCKENBAUERIN

Es ist kaum zu glauben, wie viele Talente Andrea Pancur in sich trug und mit Kraft und erfrischendem Temperament auslebte: Sängerin, Chorleiterin, Schauspielerin, Pädagogin, Veranstalterin, Aktivistin. Sie war ungemein engagiert, kümmerte sich um Geflüchtete und benachteiligte Kinder, gab Benefizkonzerte für internationale NGOs, musizierte im Rahmen des Projekts "Musik.vor.Ort" mit Menschen, die an der Münchner Tafel ihre Lebensmittel bezogen, seit Mai 2023 leitete sie in Giesing das Mitsing-Projekt FRIDA & KURT. Und natürlich war sie auch musikalisch über Alpen Klezmer hinaus eine personifizierte Brückenbauerin: Auf ihrem Album "Weihnukka" brachte sie das christliche Weihnachtsfest und das jüdische Chanukka-Fest zusammen.

AUF DER SUCHE NACH JIDDISCHLAND

Neben dem Jiddischen schlug ihr Herz ganz besonders für jene Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt waren, für die Abertausenden, die über das Mittelmeer geflüchtet sind. "Wir singen ums Überleben, wir singen gegen Hass und Ausgrenzung“, schrieb die Sängerin 2016 im Booklet zu ihrer zweiten Alpen Klezmer-CD "Zum Meer". Dort thematisierte sie die Flüchtlingskrise, Elend und Überlebenskampf, die katastrophalen Fluchtbedingungen und die Ignoranz der Gesellschaft. Und Andrea Pancur ging in der Durchdringung von bayerischen und jiddischen Musiktraditionen noch einen Schritt weiter: "Für 'Alpen Klezmer – Zum Meer' habe ich die koscheren Gebirgsjodler ins Reisebündel gepackt und ziehe über die Alpen. Meine musikalischen Weggefährten und ich wildern wie es uns gefällt und schmuggeln Lieder über den Brenner auf der Suche nach Jiddischland bis man nicht mehr weiß, ob Obergiesing nicht doch in Italien liegt. Wir ziehen weiter und weiter der Sehnsucht nach, die die Richtung, aber nie ein Ziel vorgibt."

ANDREA PANCUR IST IM ALTER VON 54 JAHREN GESTORBEN

Nun trauert die bayerische und jiddische Musikwelt um einen wunderbaren Menschen – "a mentsh", wie es in ihrem geliebten Jiddisch heißt. Um eine große Netzwerkerin, die Gesellschaften und Musikszenen zusammenbrachte. Andrea Pancur starb vor am 16. August 2023 völlig überraschend mit nur 54 Jahren in ihrer Heimatstadt München.

Sendung: "Leporello" am 23. August 2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK


Süddeutsche Zeitung
Sie war "a Mentsh"

Nachruf: Andrea Pancur, die Pionierin des Alpenklezmer, ist tot.
"Alpenklezmer"-Sängerin Andrea Pancur ist völlig überraschend mit 54 Jahren gestorben.
Von Oliver Hochkeppel

"Alpenklezmer" - das war die wegweisende Erfindung, als Musikstil wie als Bandname, die Andrea Pancur dann doch ziemlich bekannt machte. In ganz Europa vielleicht sogar mehr als in ihrer Heimatstadt München. 1969 hier geboren, studierte sie nach dem Abitur an der Ludwig-Maximilians-Universität Englisch und Geschichte auf Lehramt.

Schon in dieser Zeit aber begann die Musik eine immer wichtigere Rolle zu spielen. Als Jugendliche hatte sie ein "Erweckungserlebnis", wie sie es später beschrieb - bei einem Konzert der israelischen Folksängerin und Komponistin Chava Alberstein. Nach dem ersten Staatsexamen nahm sie Gesangsunterricht bei Maria Collien, Renate Glaser, Naomi Isaacs und Ingrid Zacharias. Und sie hatte auch eine Idee, wofür sie den Gesang einsetzen wollte: Die slowenischen Wurzeln ihrer Familie führten sie zur seinerzeit fast vergessenen Tradition der osteuropäischen Klezmermusik.

1994 (nach anderen Quellen etwas später) gründete sie mit fünf Gleichgesinnten die Gruppe Massel-Tov, die sich dieses Erbes annahm - als eine der ersten Bands in ganz Europa. Eine Pioniertat, die im Zuge einer regelrechten Klezmerwelle sehr erfolgreich wurde. Zweimal war die Band für den Weltmusikpreis Ruth nominiert, auch einen Preis der deutschen Schallplattenkritik für das Album "Shtile trit" gab es 2007. Da war Pancur aber schon fast auf dem Absprung; sie wollte über die Tradition hinaus, etwas Neues schaffen.

Zunächst wandte sie sich mit dem Kölner Trio A Tickle in the Heart und dem Album "Federmentsh" dem zeitgenössischen jiddischen Lied zu. Dann traf sie den lettischen Multiinstrumentalisten Ilya Shneyveys und hatte mit ihm den richtigen Partner für das gefunden, was ihr schon seit einiger Zeit im Kopf herumspukte: den Klezmer, also die jiddische Volksmusik, mit der bayerischen Volksmusik zu fusionieren. Wunderschöne Texte in beiden Dialekten und in formvollendetem musikalischen Gewand entstanden. Mit diesem "Alpenklezmer" gewann sie endlich den Weltmusikpreis Ruth, schon 2014 beim Tanz & Folk Fest Rudolstadt, dem größten Roots-Weltmusik-Festival Deutschlands.

Sie hatte noch so viel vor

Es waren aber nicht nur ihre Stimme und ihre Stücke, die Pancurs Konzerte stets zu etwas Besonderem machten. Es war ihr Charisma, ihre immer ansteckende Energie. "Quirlig" ist sie oft genannt worden, und das ging über das Musikmachen weit hinaus. Sie war auch Chorleiterin, betätigte sich schon früh als Veranstalterin, etwa beim Klezmerfestival in Valley, wechselte seit 2000 immer wieder mal ins Schauspielerfach und entwarf das Konzept "Statt-Theater", bei dem Stadtführungen von szenischen Auftritten begleitet wurden, wobei sie selbst als singende "Kulturschaffnerin" auftrat. Mit vielen anderen rief sie das "International Network Meeting For Women And Non Binary People In Yiddish Culture" ins Leben und setzte sich als Netzwerkerin wie mit Benefizkonzerten für einschlägige in- und ausländische NGOs ein. Und nach den leidvollen Erfahrungen der Corona-Zeit wollte sie gar direkt in die Politik einsteigen.

"A Mentsh", wie man auf Jiddisch so schön sagt, war Andrea Pancur, und sie hatte noch so viel vor. Bis zum gestrigen Dienstag hätte sie einen Workshop im österreichischen Schrems geben sollen, diese Woche den nächsten in Berg. Termine und Konzerte in Nürnberg und anderswo standen an. Umso größer ist der Schock für alle Verwandten, Freunde und Fans, dass sie am vergangenen Freitag tot in ihrer Wohnung gefunden wurde. Sie wurde nur 54 Jahre alt.


Times of Israel

Andrea Pancur, singer who bridged German and Yiddish song traditions, dies at 54
Prominent, acclaimed klezmer musician was a role model for women and explored connections between Jewish music and other European styles

By ANDREW SILOW-CARROLL
JTA — Andrea Pancur, a Munich-based singer, teacher and activist who helped bridge the worlds of German and Yiddish song culture — and who served as a role model for women in the world of klezmer music — died last week at her home. She was 54.

Her unexpected death due to what a friend said was a brain aneurysm drew an outpouring of grief from the tight-knit world of klezmer musicians, many of whom collaborated with her on recordings and music festivals throughout Europe and North America.
“Impossible to believe this — a huge loss of someone who was such a living, alive part of the Yiddish music community, and a friend I was really happy to reconnect with,” Abigail Wood, author of a book on contemporary Yiddish song, wrote on Facebook.

Although raised Catholic, Pancur (pronounced PAN-chur) felt an affinity with the Yiddish musical culture that thrived for centuries across Europe before its devastation by the Holocaust. In 2014 she won the main prize from the TFF Rudolstadt music festival for her “Alpen Klezmer” project, a fusion of Yiddish and Bavarian musical traditions. She and her collaborator, Ilya Shneyveys, explored the linguistic and musical motifs shared by the two traditions, finding points of connection between cultures that seemed irreconcilable after the genocide.

On the song “Rhaynlender,” for example, Pancur — accompanied by Lorin Sklamberg, the frontman of the Klezmatics — combined a Jewish polka lyric with a Bavarian folk melody.

Der Neue Tag, a German daily, once called her “the most important representative of Yiddish culture in Germany.”

Alan Bern, founding artistic director of Yiddish Summer Weimar, suggested that growing up with Slovenian roots in southern Germany spurred Pancur’s interest in what he called “transculturalism.”

“Yiddish culture is the transcultural culture of Europe,” said Bern. “If you go in one door in Yiddish culture, you see hundreds of doors that connect to every other culture in Europe. As a result, Yiddish connects to a community of those who are themselves cultural identity seekers.”

Yiddish Summer Weimar, an annual festival of concerts and classes in the German city, is a pilgrimage site for such seekers. Pancur, a student of Bern’s, and Shneyveys, a Latvian-born musician now living in Brooklyn, met in 2011 at Weimar, which at the time was focusing on Jewish culture in German lands known historically as Ashkenaz.

Pancur had been singing in Yiddish for 25 years at that point, having been inspired in the mid-1980s by a recording by Chava Alberstein, a Polish-Israeli singer. But, as she explained in a video, “I also felt that something was missing. I felt that I would like to express myself in my own folk music tradition.”

She and Shneyveys went on to collaborate on three albums, including two “Alpen Klezmer” recordings, and numerous concerts.

“She was a really charismatic performer, activist, a great singer and a great interpreter of Yiddish music,” said Shneyveys.

Until 2017, Pancur served on the board of Other Music E.V., the nonprofit behind Yiddish Summer Weimar. She also organized the biennial Kunstdünger klezmer festival in Munich. Since January 2018 she had been the artistic manager of Musik.vor.Ort, a project that brings musicians from Munich to play with and for clients of a local food bank.

Pancur’s concert tours and teaching took her to Austria, Belgium, Bulgaria, France, Great Britain, Liechtenstein, the Netherlands, Israel, Italy, Switzerland and the United States. Shneyveys said his first visit to New York was on a concert tour that included a stop in the city.

Pancur toured with her own modern klezmer quartet and as a guest with the trio A Tickle in the Heart. Her solo program, “Federmenth,” featured Yiddish music from after 1945. On her 2019 album “Weihnukka,” she combined music from a Bavarian Christmas with Hanukkah melodies.
In July 2022, she performed in and wrote the music for a play, “The Troglauer: Robber, Horse Thief, Revolutionary,” at the Vilseck Castle Festival in Bavaria. She collaborated with the Ukrainian-born DJ Yuriy Gurzhy on “Pumpkin Machine,” a project combining folk music and electronic dance music.

In addition to her music, Pancur was active in social justice, gender equality and refugee resettlement projects. According to Bern, she led a community choir for low-income people. During the pandemic, she offered group singing lessons over the phone, connecting people unable to leave their homes.

Pancur was also a strong advocate for women’s recognition in music. With “Alpen Klezmer,” Bern noted, she was a leader of a project that otherwise featured mostly men. She also managed her own career and founded her own music label. In 2020 she organized the first International Network Meeting for Women and Non-binary People in Yiddish Culture in Nuremberg.

In a 2013 interview with the Jüdische Allgemeine, Pancur said her goal in finding common cultural ground between German and Yiddish was not to erase the memory of the Holocaust but to “put the joy of life in the foreground and avoid dismaying music…. No one is just a victim.”

Pancur’s website explained that German and Yiddish folk music feature “songs that are so old that even the ancient Bavarian and the old Klezmer musicians back in the day had no idea they were both playing the same thing.”

Pancur imagined both peoples dancing together, “spinning around up to the summit until the Alps are glowing with the sounds of Klezmer.”