Das Erstarken des Rechstextremismus und das Ende der Zeitzeugen - gibt es einen Zusammenhang?
Elf Erzählungen vom Jahrhundert der Katastrophen, in deren Zentrum der fiktive Ort Herrnweiler, eine süddeutsche Kleinstadt steht. Alles, was beschrieben wird, basiert auf wahren Begebenheiten. Die handelnden Charaktere sind Repräsentanten ihrer Zeit.
Herrnweiler, ein Ort der für viele andere stehen könnte, über deren christlich-jüdische Vergangenheit viele Jahre eine Art Schweigegebot gegolten hatte. Auch zwei Jahrzehnte nach Kriegsende gab es zum gewaltsamen Ende der jüdischen Bewohner seiner Heimatstadt Herrnweiler noch nicht mehr als die Formel „ausgesiedelt/verschollen“. Und das obwohl Herrnweiler lange als ein exemplarischer Schauplatz für die friedliche Koexistenz von Christen und Juden gerühmt worden war.
Das Buch beleuchtet das Erstarken des Rechtsextremismus und das schwindende Zeitzeugenwissen. Es stellt die Frage, ob es einen Zusammenhang gibt, und zeigt die Bedeutung der Überlieferungen durch Zeitzeugen und Dokumente. Nichts davon darf in Vergessenheit geraten.
Felix Winter, Finder und Sammler der Erzählungen, ist in der Nachkriegszeit geborener Sohn dieser süddeutschen Kleinstadt.
Felix Winters Studium der Geschichte wurde begleitet von der Jugendrevolte der 60er Jahre, die die bis dato verschwiegene Kriegs- und NS-Vergangenheit der Väter ins Zentrum des Protests rückte.
Über Jahrzehnte hinweg sprach er mit Zeitzeugen, die „nur“ Beobachter waren, weder Täter noch Opfer, aber doch mit dem Schuldgefühl weiterleben mussten, die Katastrophe nicht verhindert zu haben. Und schließlich entdeckte er auch Zeugnisse von Opfern der Nazi-Jahre, die erst mit großem zeitlichen Abstand in der Lage gewesen waren, von der Katastrophe und über sie zu sprechen.
Winters Motto für dieses Werk lautet:
„Wir müssen imstande sein mitzufühlen, wenn wir verlangen, dass etwas nie wieder geschehen soll.“ – Natan Sznaider
Veranstalter: Felix Winter
Die Veranstaltung findet im Kurt Mahler Saal statt.
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EINTRITT frei
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